Morgens über eine feuchte Wiese zu gehen, das Glitzern der Tautropfen im Sonnenlicht zu sehen, die feinen Spinnweben, die kunstvoll zwischen Grashalmen gespannt vor mir liegen – da fällt das Staunen leicht. Es fiele mir nicht ein, ergründen zu wollen, wie das alles gemacht oder entstanden ist und es fiele mir auch nicht ein, die Spinne dafür zu kritisieren, wie sie ihr Netz gewebt hat oder ihr zu sagen, was sie besser machen kann. Auf der Wiese im Morgenlicht kann ich da sein, wahrnehmen und staunen. Ich bin offen für das Wunder, das darin liegt, zu sehen, zu gehen, zu atmen.
Staunen meint nicht, wie gebannt zu stehen und zu glotzen. Vielmehr geht es um eine ganz feine innere Öffnung für das Wunder des Lebens. Wir dürfen staunen wie die Kinder, über die Vielfalt, die Schönheit die uns in jedem Augenblick umgibt und von der wir ein Teil sind.
Schwer wird es, wenn Angst aufkommt, wenn ich mich ärgere oder unter Stress gerate. Es gibt dann eine Vorstellung davon, wie andere oder ich selbst sein sollten, wie sich eine Situation verändern sollte. Angesichts von Schwierigkeiten und Stress mit dem Staunen verbunden zu sein, ist wirklich keine leichte Sache…
Vergiß deshalb nicht, dem Staunen immer wieder einen Platz in Deinem Leben einzuräumen. Es ist ein Weg, uns mit Dankbarkeit und Freude zu verbinden, vertieft den Respekt vor Lebendigkeit und Vielfalt und hilft uns auch, manches mit Humor zu betrachten, auch uns selbst.
Foto: Pixabay/susannp4
Schreibe einen Kommentar