Es gibt in dieser Zeit und im Leben mit Kindern immer wieder innere und äußere Einflüsse, die uns vom feinen Ton unserer Seele entfernen, die uns verwirren oder entmutigen und die dazu führen, dass wir uns selbst beschuldigen und das Gefühl haben, als Eltern niemals gut genug zu sein.

Auf dem Weg, Eltern zu sein lernen wir aber mit der Zeit, dass es in keinem Augenblick darum geht, perfekt zu sein und die „einzig richtige Entscheidung zu treffen“. Was unsere Kinder vielmehr beeinflußt ist die Summe vieler kleiner Entscheidungen, die wir ununterbrochen mehr oder weniger unbewußt treffen. Kinder werden beeinflußt von der grundlegenden Stimmung oder Haltung in ihrer Familie, zum Beispiel davon ob ihnen vertrauensvoll begegnet wird, ob Eltern nach einem Moment der Ungeduld wieder in die Geduld finden und ob es in Situationen, die Angst oder Sorge hervorrufen auch eine Herzensverbindung gibt.

Manchmal müssen wir auch akzeptieren, dass Kinder etwas mit auf die Welt bringen, das wir nicht kennen und das uns fremd ist. Wenn beispielsweise ein sehr bewegungsfreudiges, extrovertiertes Kind zu Eltern kommt, die eher ruhig und introvertiert sind, brauchen wir Zeit und Raum, um dieses Neue kennenzulernen und zu integrieren. Manchmal kommen auch sehr sensible Kinder zu Eltern, die bei größtem Bemühen nicht verstehen, was mit ihrem Kind los ist. Besonders in der Pubertät zeigen Jugendliche oft ganz eigene Wesenszüge und wir stehen vor der Frage, wie wir mit dem Fremden, das uns uns da begegnet, umgehen können.

Eine große Unterstützung kann es daher sein, wenn wir uns bewußter werden, welche Herzensqualitäten uns im Leben mit Kindern leiten. Das sind viele, zum Beispiel: Achtsamkeit, Respekt, Liebe, Mitgefühl, Vertrauen, Geduld, Humor, Freude – um nur einige zu nennen.

Mit diesen Qualitäten können wir auf sehr unterschiedliche Weise arbeiten. Wir können in Stille sitzen und beobachten, welche Gedanken, Erinnerungen oder Gefühle aufsteigen, wenn wir eine Qualität in den Mittelpunkt stellen. Wir können schreiben oder malen oder mit einem vertrauten Menschen darüber sprechen, welche Erfahrungen wir mit dieser Qualität gemacht haben.

Welche Erfahrungen hast Du in Deinem Leben beispielsweise mit Vertrauen gemacht? Wie zeigt sich das in Deinem Leben heute? Woran bemerkt dein Kind/deine Kinder, wenn Du vertrauensvoll bist und woran erkennst du, dass Dein Kind Dir vertrauensvoll begegnet? Auf diese Weise können wir meditierend, schreibend oder im Gespräch eine Herzensqualität erforschen und dadurch wird sie in unserem Leben auch präsenter, wir können uns von ihr leiten lassen.

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