Geduld ist eine ursprünglichen Herzensqualitäten, die wir in uns kultivieren können. Wir können uns Geduld bewusst zuwenden und uns fragen, welche Rolle sie in unserem Leben spielt und wie sie uns unterstützt.

Geduld hat mit Akzeptanz tun. Damit, die gegenwärtige Situation so sein zu lassen, wie sie ist. Vielleicht sogar einen Aspekt von Schönheit in dem zu entdecken, was sich jetzt noch nicht zeigt.

Geduld ist ausgerichtet. Wir erwarten etwas. Aber: es kann auch etwas ganz anderes entstehen als das, was wir glauben, erreichen zu müssen.

Geduld hat mit Vertrauen zu tun. Vertrauen in den Prozess des Werdens.

Geduld legt einen Schutzmantel um eine Situation. Das Wachsen und Entstehen ist dann geschützt und behütet.

Fragen zur Selbsterforschung:

Wo in Dir und warum überhaupt entsteht Geduld?
Wie empfindest Du Dich, wenn Du geduldig bist?

Wann und von wem hast Du in Deinem Leben Geduld erfahren?
Gab es Eltern, Großeltern, Lehrer oder andere geliebte Menschen in Deinem Leben, die Dir eine Erfahrung von Geduld ermöglicht haben?

In welchen Situationen hast Du schon Geduld aufgebracht?
Welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen sind da, wenn Du Geduld hast?

Lohnt es sich eigentlich, geduldig zu sein, und wenn ja, warum?

Gibt es in Dir Glaubenssätze über die Geduld?

Verurteilst Du Dich selbst, wenn Du geduldig oder ungeduldig bist?
Welche Gedanken kommen dann auf?

Was geht dem Moment voraus, in dem Du die Geduld verlierst?
Das Gefühl, selbst nicht gut genug zu sein?
Empfindest Du Scham oder Schuld, weil es nicht so läuft, wie Du dachtest?
Wie redest Du mit Dir selbst, bevor Du die Geduld verlierst?

Welche Tätigkeiten fördern Deine Geduld?

Was trägt Deine Geduld?

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Afrikanisches Sprichwort

„Ahme den Gang der Natur nach. Ihr Geheimnis ist Geduld.“ Ralph Waldo Emerson

„… ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“ Rainer Maria Rilke