Von der bewussten Hinwendung zu unseren Gefühlen geht tiefe Heilkraft aus. Sehr oft aber schrecken wir zurück, wollen uns vor allem mit schwierigen Gefühle wie Wut, Scham oder Trauer nicht befassen. Wir meiden das Unangenehme, wenden uns ab. Unbewusst sorgen wir beispielsweise dafür, dass immer genug Stress oder Ablenkungen da sind, um schwierige Emotionen nicht fühlen zu müssen.
Wenn wir entspannt und in unserer Mitte sind, fließen alle Emotionen durch uns hindurch. Sie entstehen, erfüllen ihre Aufgabe, fließen weiter. Ist der Stress aber zu groß oder treffen schwierige Gefühle auf alte Wunden, staut sich der Fluss. Wir können uns das bildlich so vorstellen, als würde mit jeder Stressituation ein Stock ins Wasser fallen. Nach und nach staut sich der Fluss, Ungleichgewichte und Blockaden sammeln sich an. Solche Blockaden können sich in Form von Unwohlsein, Schmerz oder Krankheit manifestieren. Krankheit, Schmerz und Unwohlsein sind die Sprache des Körpers in der er uns bittet: „Wende dich mir zu, schau nach mir, nimm mich bitte wahr!“.
Wenn wir uns mit Hilfe des Emotionscodes unseren Gefühlen zuwenden, ist das ein sehr sanfter Weg, um Emotionen wieder ins Fließen zu bringen. Wir fragen einfach den Körper: „War es Wut, Ärger oder Zorn, die du in einer Situation empfunden hast? War es Scham, Hilflosigkeit oder Verletzlichkeit, mit denen du in einer schwierigen Situation nicht umgehen konntest?“ In dem Moment, in dem wir eine Emotion erkennen und möglichst genau benennen, verändert sich ihre Energie. Sie wurde gesehen, durfte noch einmal wie auf der Bühne unseres Bewusstseins erscheinen – und kann dann abtreten. Wir begleiten sie dabei, indem wir mit den Fingerspitzen sanft über Kopf und Rücken streichen und der abfließenden Energie die Richtung weisen.
Bereits in diesem Moment entstehen innerlich Raum, oft sind Empfindungen von Leichtigkeit und Entspannung sofort spürbar.
Foto: BiancaVanDijk / Pixabay
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