Gedanken können uns erfreuen und glücklich machen, sie können uns aber auch ärgern und betrüben. Eines haben sie alle gemeinsam: nichts von dem was sie uns sagen, ist persönlich gemeint. Üblicherweise aber nehmen wir unsere Gedanken sehr ernst. Wir glauben ihnen und vertrauen darauf, dass sie die Wahrheit sagen. Und zugleich wissen wir, wie trügerisch das sein kann.

Gedanken haben Macht über uns, solange wir uns ihrer nicht bewusst werden. Sie stürzen uns in Stress, Angst oder Traurigkeit, reißen uns in den Strom aus Wut und Empörung, erfinden Szenarien und erzählen uns, dass wir „recht haben“ und andere Unrecht. In einem Moment sind sie freundlich, im nächsten bösartig, erdrückend oder bedrohlich.

Meditation lehrt uns, den Kreislauf aus Gedanken, Urteilen, Geschichten, Planungen und Kämpfen zu durchbrechen. Wir lernen das Kommen, Dasein und Gehen unserer Gedanken zu bemerken und weniger automatisch zu reagieren. Wir lernen, unsere Gedanken wie von einem sicheren Hafen aus zu beobachten – wie Wolken, die am Himmel vorüberziehen.

Vom sicheren Hafen aus können wir unsere Gedanken bemerken. Auch, wie sie uns immer wieder davon tragen und uns daran hindern, im Augenblick anzukommen und bewusster zu leben und zu entscheiden.

Wenn wir lernen, innezuhalten und den Gedanken mit freundlichem Interesse zu begegnen, ohne ihnen folgen zu müssen, verändert sich vieles. Wir müssen keinen Druck aufbauen oder glauben, dass Denken falsch wäre… Unsere wandernden Gedanken erinnern uns daran, dass wir jederzeit mit einer sanften inneren Bewegung in den Augenblick zurückkehren können, um die heilsame Kraft der Entspannung zu erfahren.

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